Sonntag, 22. April 2012

Seelentage

 ... Für die sollte man sich viel mehr Zeit einräumen.
Ich bin immer mehr dafür, dass das Verhältnis von Arbeitswoche zu Wochenende auf 4:3 verändert wird. Wie soll man denn sonst die ganzen Freizeitaktivitäten unterbringen? Und wann bitte dann auch noch die Welt retten? Dadurch wird es außerdem noch schwieriger ohne schlechtes Gewissen mal so richtig zu faulenzen und einfach mal nichts zu tun.
Doch heute habe ich es endlich mal geschafft und es war perfekt:

- früh wach, ohne dass der Wecker Schuld dran ist. Einfach so, weil man wach und fit ist.
- Stereoanlage an: The Swell Season - Strict Joy - noch ein wenig im Bett mit Kaffee verweilen
- Buch nehmen, dass einem von der Schwester in so wundervoller Weise ans Herz gelegt wurde
- Buch so bezaubernd und ergreifend finden, dass man es komplett liest und das Bett kaum verlässt
- nebenbei passendes Wetter beobachten: Wechsel zwischen Regen und Sonne im halbstündigen Takt. Manchmal auch ein nettes Zusammenspiel beider. Kurzer Gedanke im Sonnenregen spazieren zu gehen, dann aber doch zu faul.

Dazu natürlich musikalische Begleitung in Form von:
The Swell Season mit gleichnamigem Album
The Frames - The Cost
The Frames - Burn the Maps
Sigur Rós - Inni
Angus & Julia Stone - Down the Way
Greg Laswell - Three Flights from Alto Nido
Jonas David - Waters
Jonas David - Keep the Time
The Head and The Heart mit gleichnamigem Album

Und das Buch, dass ich nun auch allen ans Herzen legen möchte, nennt sich "Erste Hilfe", geschrieben von Mariana Leky.
Ein Buch über die Angst verrückt zu werden, Angst im Allgemeinen, Freunde, die einen auffangen, zwischenmenschliche Beziehungen und darüber, worauf es wirklich ankommt und worüber man sich nicht den Kopf zerbrechen sollte.
Eine meines Erachtens nach sehr treffende Rezession ist in der FAZ zu finden.

Eine mir in Erinnerung bleibende Stelle: "Das Konzept ist zu lernen, dass die Angst vergeht, auch wenn sie sehr groß ist", sagt er, "und zu lernen, dass den Leuten um einen herum viel weniger auffällt, als man denkt".

Und wovon ich nun auch überzeugt bin: "Das Quieken von Meerschweinen ist wahrscheinlich das Geräusch, das man im Kopf hat, wenn man verrückt wird."

Und da es grad thematisch passt, hier noch ein grandioser Song von Guillermo Morales:



Danke an die, die in den turbelenten Zeiten Ruhe bringen, Lachen zaubern, in den Arsch treten, Wein trinken, Ausflüge machen, ... und dadurch jegliche Angst nehmen.



Samstag, 7. April 2012

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Verrückt was Musik in einem so auslösen kann. Sie berührt, holt die unterschiedlichsten Emotionen zum Vorschein, verbindet, kann Inhalte auf so wunderbare Weise transportieren, ...

Am vergangenen Freitag kam ich in den Genuss, Florian Ostertag im wunderschönen Heidelberg (ich bin verliebt und empfehle einen Besuch) ein zweites Mal live zu erleben.
Beim ersten Konzert kannte ich nur einen Song, den mir meine Schwester vorgespielt hatte. Somit habe ich seine Musik erst vom ersten Konzert an richtig kennengelernt und mich auch mit den Texten auseinander gesetzt.
Dadurch konnte ich dieses Mal die Songs viel bewusster und intensiver erleben und teils auch für mich neu entdecken.
So packte mich z.B. die Version von Helpless sehr; ein Song, der für mich auf dem Album bisher nicht besonders hervorstach. Der Einsatz der Looper erinnerte mich ein klein wenig an Liveauftritte von Damien Rice. Hört selbst (Video von einem Konzert der selben Tour):




Ein Bekannter sagte mal zu mir, dass Musik etwas göttliches hat. Die Aussage geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Finde den Vergleich so passend. Dieses Ungreifbare, was aber doch so präsent ist und so viel in einem auslösen kann.